20.06.2023

Die AHV und die HOTELA werden 75

Es war ein Meilenstein, als die AHV vor 75 Jahren in der Schweiz eingeführt wurde. Damals wurde auch die HOTELA gegründet – als Verbandsausgleichskasse der Schweizer Hotellerie. Wir blicken zurück.

Ob Renten aus AHV und Pensionskasse, Erwerbsersatz bei Krankheit und Unfall oder Familienzulagen: Die Leistungen der Sozialversicherungen sind heute eine Selbstverständlichkeit. Dabei geht schnell vergessen, wie lange der Weg bis zu den modernen Sozialversicherungen und zum heutigen Dreisäulensystem der Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge war – und wie essenziell dieses System noch immer für unseren Wohlstand ist. Dieser Blog gibt Einblick in eine spannende Geschichte.

  1. Wie alles begann – die Anfänge der Sozialversicherungen

  2. Ein Meilenstein: Die Einführung der AHV

  3. Die Gründung der HOTELA AHV-Ausgleichskasse 

  1. Wie alles begann – die Anfänge der Sozialversicherungen

    Die Alters- und Hinterlassenenversicherung feiert heuer ihr 75-jähriges Bestehen. Doch die Geschichte der sozialen Sicherheit beginnt schon viel früher. Ihre Anfänge liegen im 19. Jahrhundert, als sich im Schatten der Industrialisierung die soziale Not in den Arbeitermilieus ausbreitete. Arbeitsunfähige, arme und betagte Menschen erhielten damals vom Staat keine oder nur wenig Hilfe. Das begann sich gegen Ende des Jahrhunderts zu ändern. Ab den 1880er-Jahren führte Otto von Bismarck Sozialversicherungen in Deutschland ein und wurde damit für andere Länder zum Vorbild. Auch in der Schweiz wurde der Ruf nach Sozialversicherungen immer lauter. 1890 stimmte die Stimmbevölkerung der Verankerung der ersten Sozialversicherung – der Kranken- und Unfallversicherung – in der Verfassung zu. Dieser Verfassungsartikel schuf die Basis für die Sozialversicherungen, wie wir sie heute kennen. Bis zur Annahme des entsprechenden Gesetzes sollte es aber nochmals über 20 Jahre dauern. Politische Kontroversen sind seit jeher fester Bestandteil der Geschichte der Sozialversicherungen – und prägten auch die Entwicklung der AHV in besonderem Masse.

  2. Ein Meilenstein: Die Einführung der AHV

    Am 6. Juli 1947 war die Geburtsstunde der AHV: Das Schweizer Stimmvolk sagte mit grosser Mehrheit Ja zum AHV-Gesetz, das per 1. Januar 1948 in Kraft treten sollte. Die klare Zustimmung an der Urne schloss einen jahrelangen Gesetzgebungs- und Meinungsbildungsprozess ab. Hier die wichtigsten Etappen:

    • 1925 – Das Schweizer Stimmvolk legt den Grundstein für die Alters- und Hinterlassenenversicherung und stimmt einem entsprechenden Verfassungsartikel zu.
    • 1931 – Der erste Anlauf für ein AHV-Gesetz scheitert an der Urne.
    • 1939/40 – Während des Zweiten Weltkriegs führt die Schweizer Regierung die Lohn- und Verdienstausfallentschädigung für Militärdienstleistende ein. Finanziert wird sie über Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmenden sowie Bund und Kantonen. Damit wird sie zum Modell für die spätere AHV.
    • 1947 – Das AHV-Gesetz wird mit rund 80 Prozent Ja-Stimmen angenommen.

     

    Die ersten Alters-, Witwen- und Waisenrenten wurden schon 1948 ausbezahlt. Für Frauen und Männer galt das Rentenalter 65. Eine einfache Altersrente betrug 40 bis 125 Franken im Monat und stellte schon damals eine Ergänzung zu den bestehenden Leistungen der Pensionskassen dar. Mit der Umsetzung der AHV wurden die Ausgleichskassen von Verbänden und Kantonen beauftragt. Die vom damaligen Schweizer Hotelier-Verein SHV gegründete HOTELA zählte dabei zu den AHV-Ausgleichskassen der ersten Stunde.DE

     

    Im Verlauf der Zeit wurde das AHV-Gesetz verschiedentlich revidiert. Heute bildet die AHV die erste Säule des Dreisäulensystems. Sie soll das Existenzminimum sichern und wird durch die obligatorische berufliche Vorsorge (zweite Säule) und durch die freiwillige individuelle Vorsorge (dritte Säule) ergänzt.

  3. Die Gründung der HOTELA AHV-Ausgleichskasse

    Als das AHV-Gesetz 1948 in Kraft trat, lag das Ende des Zweiten Weltkriegs noch keine drei Jahre zurück. Die Kriegserfahrung prägte das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung der sozialen Sicherheit. Noch immer herrschte in vielen Bereichen Mangel, gewisse Lebensmittel blieben bis 1948 rationiert. Hotellerie und Tourismus erholten sich, aber die internationalen Gäste kehrten langsam zurück, und es fehlte das Geld für dringend nötige Investitionen.

    In dieser Situation entschied der Schweizer Hotelier-Verein SHV (heute HotellerieSuisse), eine eigene Verbandsausgleichkasse für seine Hotelmitglieder einzurichten und die HOTELA zu gründen. Damit bewies er seine Mitgliederorientierung, seine Solidarität und seine Weitsicht. Die Mitglieder sollten Zugang zu einer AHV-Ausgleichskasse erhalten, die die Branche und ihre spezifischen Herausforderungen kennt und grossen Wert auf effiziente Abläufe legt.

    Die Zahl der Betriebe, die sich per 1948 der HOTELA anschlossen, übertraf die Erwartungen. Dieser Erfolg war nicht selbstverständlich, denn viele gastgewerbliche Betriebe waren auch bei anderen Verbänden Mitglied und hätten sich anderen Kassen anschliessen können. Der Entscheid für die HOTELA war ein starkes Zeichen der Verbundenheit und des Vertrauens in den Hotelier-Verein und seine neue Institution. Viele Partnerschaften von 1948 mit der HOTELA dauern bis heute an: Wir sind stolz, dass wir über 100 Hotels seit 75 Jahren als Sozialversicherung begleiten dürfen.

Für die Zusammenfassung zur Geschichte der AHV und der HOTELA haben wir unter anderem diese Quellen benutzt:

Und selbstverständlich sind wir auch für Ihre ganz aktuellen Sozialversicherungsfragen da. Das Beraterteam der HOTELA ist auf das Hier und Jetzt spezialisiert und gibt gerne Auskunft.

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